Vor ein paar Monaten war Deine neue Ledertasche noch so schön geschmeidig und glatt. Nach all Euren Abenteuern, trägt sie Spuren auf der Oberfläche und würde sich über ein ordentliches Verwöhnprogramm freuen.
Das kannst Du Deiner Handtasche ganz einfach bieten, wir erklären Dir worauf Du achten solltest beim Leder fetten. In diesem Ratgeber erfährst Du außerdem noch ein paar hilfreiche Tipps und ob es ratsam ist Leder mit Hausmitteln einzufetten.
Ledertasche einfetten: Ein Muss für die Pflege Deiner Ledertasche?
Ja, ein absolutes Muss für Dein Leder. Während dem Gerbungsprozess werden die tierischen Fette aus dem Leder entfernt, denn diese würden nach kurzer Zeit ranzig werden und anfangen zu stinken.
Dies ist auch der wichtigste Punkt, warum Leder regelmäßig gefettet werden sollte.
Doch nicht nur aus diesem Grund, Leder ist Umwelteinflüssen ausgesetzt (Regen, Sonne, Hautfette, Schweiß) ,welche die Eigenschaften des Leders verändern. Das Fetten des Leders dient auch als Imprägnierung vor den beschriebenen Einflüssen.
Also fassen wir zusammen, das Fetten von Leder dient der Pflege und der Imprägnierung, dies sind zwei wichtige Aspekte, welche die Langlebigkeit von Leder begünstigen.
Welche Fette und Pflegemittel sind ideal?
Neben dem klassischen Lederfett kannst Du im Fachhandel auch Lederwachs, Lederbalsam oder Lederöl erhalten. Der Vorteil von professionellen Lederpflegemitteln ist, dass diese speziell auf die verschiedenen Lederarten abgestimmt sind.
Tja und was nehme ich nun, denkst Du Dir! Schau mal in unserem Ratgeber Lederfett oder Lederbalsam vorbei, hier findest Du wichtige Informationen zu diesen Pflegemitteln.
Zudem sind diese Pflegemischungen auch oft auf den Grad der Beanspruchung abgestimmt. Diese sind z.B. Wachs-Öl Mischungen, Wachs-Protein-Mischungen oder Lanolin-Glycerin-Mischungen.
Die Wachs-Öl-Mischung eignet sich besonders gut für die regelmäßige Pflege von normal beanspruchtem Leder.
Wachs-Protein-Mischungen sind für stark beanspruchtes Leder, sie sind stark rückfettend und sehr reichhaltig in Ihrer Zusammensetzung.
Expertentipp: Die Lanolin-Glycerin-Mischungen sind prima für die Aufbereitung von sprödem und rissigem Leder geeignet, wenn Du also altes Leder aufbereiten möchtest, dann ist diese Mischungen optimal.
Industriell hergestelltes Lederfett: Alles, was Du wissen solltest
Die Rezepturen von industriell hergestelltem Lederfett sind punktgenau auf das Leder und seine Bedürfnisse abgestimmt. Du wirst im Fachhandel eine große Auswahl an Lederfetten finden, z.B. für die regelmäßige Pflege von leicht beanspruchtem Leder, oder aber für stark beanspruchtes Leder.
Du wirst staunen, wie viele Varianten es für die verschiedenen Lederarten gibt.
Kurz und knapp für Dich zusammengefasst:
- Industrielles Lederfett ist genau auf das Leder abgestimmt
- Es enthält alle Stoffe, die das Leder nähren und pflegen
- Industriell hergestelltes Lederfett hinterlässt in der Regel keine Verfärbungen auf dem Leder
Das Wichtigste in Kürze:
- Vor der Pflege kommt die Reinigung (von Staub und Schmutz befreien und nebelfeucht abwischen)
- Lederfett sparsam auftragen, am besten mit einem weichen Baumwolltuch
- Lass das Fett gut einwirken und trocknen, bevor Du das Leder wieder benutzt
Wie sinnvoll sind Hausmittel zur Pflege von Leder?
Deine Ledertasche kannst Du prima mit Hausmitteln reinigen, wenn Du gerade keinen professionellen Lederreiniger zu Hand hast.
Die Lederpflege mit Hausmitteln, also das Nähren und Fetten des Leders, kannst Du auch mit Hausmitteln durchführen. Allerdings würden wir Dir ein professionelles Lederpflegemittel für die Pflege des Leders empfehlen. Diese Lederpflegeprodukte sind optimal auf das Leder abgestimmt und pflegen und nähren es.
Leder mit Öl pflegen: Ist das gut für das Leder?
Ja und Nein, Du kannst Leder mit Olivenöl pflegen, es verfügt über gute Pflegeeigenschaften. Dennoch ist es nicht optimal auf das Leder abgestimmt, es kann das Leder übersättigen und somit einen schmierigen Film auf dem Leder hinterlassen.
Die Poren des Leders können das Olivenöl aufnehmen, aber nicht optimal weitertransportieren und so entsteht die Übersättigung des Leders. Das gilt übrigens auch für andere Pflanzenöle.
Deshalb eignet sich Vaseline zum Einfetten
Vaseline (lat. Petrolatum) ist ein günstiges Hausmittel für die Lederpflege. Sie zieht in tief in die Poren des Leders ein und macht es geschmeidig und weich. Zudem kann die petroleumhaltige Creme kleine Risse und Kratzer auf der Lederoberfläche glätten und wird auch für die Imprägnierung genutzt.
Ja, denn Vaseline ist in Alkohol und Wasser nahezu unlöslich und diese Eigenschaft ist prima für eine Imprägnierung geeignet.
Du kannst also Deine Lederwaren aus Glattleder mit Vaseline pflegen und gleichzeitig imprägnieren.
Leder einfetten in nur 4 Schritten - So geht´s
Ok, nun hast Du ein paar maßgeschneiderte Informationen zur Lederpflege erhalten, jetzt wird es Zeit, dass wir das Leder pflegen. Wir verraten Dir, was es zu beachten gibt, wenn Du Lederfett auftragen und einarbeiten möchtest. Lass uns loslegen!
Schritt 1: Leder richtig reinigen
Du ahnst es schon, der erste und auch wichtigste Schritt vor der Lederpflege ist die Reinigung.
Reinige Deine Ledertasche gründlich, bevor Du mit der Lederpflege beginnst. Denn Staub, Schmutz und Verschmutzungen sollten vor der Pflegeschicht verschwunden sein, um sie nicht ins Leder (die Poren) einzubringen.
Hierzu eignet sich ein nebelfeuchtes Baumwolltuch prima. Hast Du ein paar hartnäckigere Verschmutzungen, dann mische ein paar Tropfen Kernseife mit destilliertem Wasser und wische die Tasche großflächig ab. Im Anschluss noch einmal mit einem sauberen und nebelfeuchten Tuch nach wischen.
Schritt 2: Leder einfetten
Für das Fetten des Leders benötigst Du ein weiches, sauberes und trockenes Tuch oder alternativ einen weichen Schwamm.
Gib eine kleine Menge der Lederpflege auf das Tuch und trage es in kreisenden Bewegungen auf das Leder auf, achte darauf, es gleichmäßig aufzutragen und nicht zu reiben.
Schritt 3: Leder trocknen lassen
Nach diesem Verwöhnprogramm muss das Leder trocknen. Ist das Leder getrocknet, kannst Du es mit einem sauberen, fusselfreien Tuch nachpolieren, das ist aber kein Muss. Schau dazu einfach in die Anwendungshinweise auf dem Pflegemittel.
Schritt 4: Leder imprägnieren
Zum Schluss kannst Du dem Leder noch eine Imprägnierung verpassen. Sie wird das Leder optimal vor Umwelteinflüssen wie Regen und UV-Strahlung, aber auch vor Verschmutzungen schützen. Wie das geht, zeigen wir dir aber auch in einem separaten Ratgeber
Fazit
In diesem Ratgeber hast Du gelernt, wie wichtig die regelmäßige Pflege Deiner Ledertasche ist und wie das Einfetten des Leders einen entscheidenden Beitrag zur Langlebigkeit leistet. Durch den Einsatz professioneller Lederpflegemittel, die speziell auf die verschiedenen Lederarten abgestimmt sind, kannst Du sicherstellen, dass Dein Leder optimal genährt und geschützt wird. Während Hausmittel wie Olivenöl zwar verwendet werden können, empfehlen wir dennoch die Verwendung von speziellen Lederpflegemitteln, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einfetten und Pflegen deiner Ledertasche verdeutlicht, wie wichtig die richtige Vorbereitung und Durchführung dieses Prozesses ist. Durch das Reinigen, Einfetten und Imprägnieren erhältst Du nicht nur die Schönheit Deines Leders, sondern bewahrst es auch vor den Strapazen des Alltags.
Denke daran, dass die Pflege deines Leders ein kontinuierlicher Prozess ist. Indem du regelmäßig die notwendigen Schritte unternimmst, kannst du sicherstellen, dass deine Ledertasche über Jahre hinweg in bestem Zustand bleibt und dir weiterhin Freude bereitet.
FAQ
Wie oft sollte man Leder einfetten?
Die Häufigkeit des Einfettens hängt von der Beanspruchung deines Leders ab. In der Regel empfiehlt es sich jedoch, alle paar Monate eine Pflege durchzuführen. Stark beanspruchte Lederwaren könnten eventuell häufiger eine Auffrischung benötigen.
Kannst du jedes Leder einfetten?
Ja, die meisten Lederarten profitieren von einer regelmäßigen Pflege und dem Einfetten, ausgenommen Rauleder. Würde man Rauleder einfetten, könnte dies den samtigen Charakter dieser Lederart verändern. Es ist jedoch wichtig, die Anweisungen des Herstellers und die speziellen Bedürfnisse deines Leders zu berücksichtigen.
Kann man das Leder zu viel fetten?
Ja, zu viel Fett kann dazu führen, dass das Leder übermäßig gesättigt wird und ein unerwünschter Film auf der Oberfläche entsteht. Achte darauf, die empfohlene Menge der Pflegeprodukte zu verwenden und sie gleichmäßig zu verteilen. Indem du die richtige Pflegepraxis befolgst, wirst du sicherlich die Schönheit deines Leders bewahren und seine Lebensdauer maximieren können.
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