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Artikel: Zertifikate und Symbole

Zertifikate und Symbole

Zertifikate und Symbole

AZO-frei, LWG, Echtleder, REACH, GRS - klar soweit? In der Lederbranche wimmelt es nur so von Zertifikaten und entsprechenden Abkürzungen. Auch wir sind hinreichend zertifiziert und nutzen bestimmte Symbole um auf gewisse Standards hinzuweisen. Nicht immer einfach, da durchzusteigen. Hier erklären wir Euch, was es damit auf sich hat, damit ihr Euch besser in unseren Kollektionen zurechtfindet.

WAS SIND AZOFARBSTOFFE?

Azofarbstoffe sind synthetisch entwickelte Farbstoffe. Sie zeichnen sich durch eine besonders kräftige Farbgebung und eine außergewöhnliche Lichtechtheit aus. Mit über 2000 organischen Verbindungen sind Azofarbstoffe die größte Gruppe der Farbstoffe. Früher wurden Azofarbstoffe aus Steinkohleteer extrahiert, heute werden sie mit Hilfe einer chemischen Reaktion aus Erdöl gewonnen. Azofarbstoffe können unter Umständen aromatische Amine freisetzen, welche giftig sind.  Aromatische Amine werden als krebserzeugend bzw. giftig eingestuft, da diese durch Speichel oder Schweiß gelöst werden und in den Körper gelangen können. Auch pseudoallergische Reaktionen sind möglich. Heutzutage sind nur noch als unbedenklich eingestufte Farbstoffe erlaubt.

WIE HOCH IST DIE GESUNDHEITSGEFÄHRDUNG?

Azofarbstoffe, die aromatische Amine enthalten, sind in Textilien und Leder in Deutschland nach der Bedarfsgegenständeverordnung (BedGgstV) verboten. Auch Europaweit sind Azofarbstoffe nach REACH-Verordnung in Verbraucherprodukten verboten. Dieses Verbot gilt für alle Textilien und Leder, die mit der menschlichen Haut oder der Mundhöhle (bei Lebensmitteln) direkt und längere Zeit in Berührung kommen können. Zurzeit sind 24 aromatische Amine betroffen, von denen Benzidin am bekanntesten ist. In der EU werden diese Farbstoffe in der Textil- und Lederindustrie seit Jahren nicht mehr eingesetzt. Da auch Importe von Gebrauchsmitteln (wie z.B. Textilien aus Asien) nicht mit derartigen gesundheitsgefährdenden Farbstoffen gefärbt werden dürfen, werden von den zuständigen Behörden stichprobenartige Untersuchungen durchgeführt.

(Hier im Text bei REACH-Verordnung, vielleicht Verlinkung zur gleichnamigen Landingpage einfügen.)

WELCHE ALTERNATIVEN FARBSTOFFE GIBT ES?

Natürliche Farbstoffe

Natürliche Farbstoffe werden wieder mehr als früher nachgefragt, sie sind jedoch in der Herstellung aufwendiger. Die Farbauswahl ist geringer als bei den synthetischen Varianten. Bekannte Substanzen in dieser Kategorie sind Indigo, Krapprot, Rotholz, Gelbholz, Blauholz oder Fisetholz. Sämischleder wird zum Beispiel schwarz gefärbt, indem Blau- und Gelbholzfarbstoff mit Eisensulfat reagiert. Blauholz enthält den braunroten Stoff Hämatin, der unter Dampfdruck freigegeben wird und Chromleder gleichmäßig einfärbt.

Synthetische Farbstoffe

In der Zeit der Farbchemie wurden die bis dahin verwendeten Naturfarbstoffe durch synthetische Farbstoffe (Anilinfarbstoffe) ersetzt. Im Jahr 1878 wurde die Struktur von Indigo von Adolf von Bayer aufgeklärt. Dafür bekam er den Nobelpreis für Chemie. 1897 nahm der Chemiekonzern BASF die Großproduktion synthetischen Indigos erfolgreich auf. Nachfolgend wurde eine Vielzahl von Farbstoffen in verschiedenen Farben und Arten entwickelt.

In diese Gruppe fallen verschiedene künstlich hergestellte Färbemittel:

  •         Saure Farbstoffe (diese Farbstoffe sind Salze von Farbsulfosäuren)
  •         Substantive Farbstoffe (färben Chromleder direkt, also ohne Zusatz von Säuren)
  •         Basische Farbstoffe (sind Salze organischer Farbbasen)
  •         Schwefelfarbstoffe (wasserunlösliche schwefelhaltige Farbstoffe)
  •         Entwicklungsfarbstoffe (Azofarbstoffe und deren Metallkomplexe)

DAS SYMBOL „ECHT LEDER“

Unter Leder versteht man Häute und Felle, deren Faserstruktur nicht verändert wurde. Leder, die aufgelöst oder gemahlen wurden, verklebt und zu Bahnen verarbeitet wurden, sind kein „Leder“. Eine aufgetragene Farb- oder Folienschicht darf nicht dicker als 0,15 mm sein. Hier ist ansonsten die Bezeichnung „Kunstleder“ zu verwenden.

Als Symbol für Ledererzeugnisse hat sich die stilisierte Darstellung einer ausgebreiteten Tierhaut eingebürgert. Es ist häufig in Prospekten, auf Produktetiketten oder auf Websites anzutreffen. Des weiteren verwenden Hersteller insbesondere von Lederbekleidung und Lederschuhen das Symbol gern mit der ergänzenden Bezeichnung "Echtes Leder", um den Verbraucher darauf hinzuweisen, dass das Produkt den Anforderungen für die Echtlederbezeichnung genügt und nicht aus Kunstleder besteht.

Besonderheiten bei beschichtetem Leder: Beschichtete Leder sind Leder, wo ein Farbauftrag oder eine Folie dicker als 0,15 mm ist und nicht mehr als 1/3 der Gesamtstärke ausmacht. Ist der Auftrag stärker als 1/3, dann ist es kein „Leder“ mehr, sondern ein Kunstleder.

Das Ledersymbol ist kein geschütztes Symbol, jedoch ähneln sich die meisten Ledersymbole. Als Händler von Lederwaren muss darauf geachtet werden, dass das Symbol von einem Konkurrenten nicht einfach kopiert und übernommen wird, sondern ein eigenes erstellt werden muss. Andernfalls kann es zu Plagiatsvorwürfen und Abmahnungen kommen. Darüber hinaus gibt es auch Betrüger, die dieses Symbol verwenden, obwohl es sich nicht um Echtleder handelt. Der Verband der Deutschen Lederindustrie mahnt Betrüger in solchen Fällen ab.

 

Was bedeutet REACH?


REACH steht für „Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals“

(Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe).     

Die REACH-Verordnung trat am 1. Juni 2007 in Kraft und ist eine Verordnung der Europäischen Union, die erlassen wurde, um die menschliche Gesundheit zu schützen. Ebenso wird die Umwelt vor Risiken geschützt, die durch Chemikalien entstehen können. Sie schlägt auch alternative Methoden zur Gefahrenbeurteilung von Stoffen vor, um die Anzahl der Tierversuche zu verringern.

Grundsätzlich gilt REACH für alle chemischen Stoffe. Das gilt für die in industriellen Prozessen verwendeten Stoffe, als auch für die im täglichen Leben vorkommenden Stoffe. Zum Beispiel in Reinigungsmitteln, Farben/Lacken sowie in Produkten wie Kleidung, Möbel und Elektrogeräte. Daher hat die Verordnung Auswirkungen auf die meisten Unternehmen in der gesamten EU.

Im Rahmen von REACH tragen die Unternehmen die Beweislast. Zur Erfüllung der Verordnung müssen die Unternehmen die Risiken, die mit den von ihnen in der EU hergestellten und in Verkehr gebrachten Stoffen verbunden sind, diese identifizieren und beherrschen. Sie müssen gegenüber der ECHA (Europäische Chemikalienagentur der EU) aufzeigen, wie der Stoff sicher verwendet werden kann, und sie müssen den Anwendern Informationen über Risikomanagementmaßnahmen bereitstellen.

 

Wenn die Risiken nicht beherrschbar sind, können die Behörden die Verwendung von Stoffen auf unterschiedliche Weise einschränken. Auf lange Sicht sollten die gefährlichsten Stoffe durch weniger gefährliche ersetzt werden.

 

Wie funktioniert REACH?

In REACH sind Verfahren zur Erfassung und Bewertung von Informationen über die Eigenschaften und Gefahren von Stoffen festgelegt.

Jeder Produzent oder Importeur eines Erzeugnisses, Händler oder anderer Akteur der Lieferkette, der ein Erzeugnis in den Verkehr bringt, hat die Informationspflichten des Artikels 33der REACH -Verordnung zu beachten.

Unternehmen müssen ihre Stoffe registrieren; dazu müssen sie mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten, die denselben Stoff registrieren.

Die ECHA (Europäische Chemikalienagentur der EU) nimmt einzelne Registrierungen entgegen und bewertet diese im Hinblick auf ihre Erfüllung der Anforderungen, während die EU-Mitgliedsstaaten ausgewählte Stoffe bewerten, um anfängliche Bedenken für die menschliche Gesundheit oder die Umwelt zu klären. Die Behörden und die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA bewerten, ob die Risiken von Stoffen beherrscht werden können.

Behörden können gefährliche Stoffe verbieten, wenn ihre Risiken nicht beherrschbar sind. Sie können auch beschließen, eine Verwendung einzuschränken oder von einer vorherigen Genehmigung abhängig zu machen.

  

WAS SIND POLYURETHANE?

Polyurethane sind Kunststoffe oder Kunstharze. Diese sind aus unserem modernen Alltag kaum noch wegzudenken. Der flexible Werkstoff hat viele Vorteile: Er ist extrem leicht und dennoch sehr strapazierfähig. Kunststoff lässt sich äußerst gut verarbeiten und besitzt beachtliche isolierende Eigenschaften. Mit Polyurethanen lassen sich z. B. Häuser besser dämmen, leichtere Fahrzeuge oder leistungsstärkere Windkraftturbinen bauen.

Allerdings lässt sich der Werkstoff nur schwer recyceln. Abfallprodukte und Verschnitte aus Kunststoff, die bei der Produktherstellung entstehen, landen größtenteils auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen. Das ist nicht nur angesichts wachsender Plastikmüllberge und der fortschreitenden Klimaerwärmung ein Problem. Dadurch gehen auch wertvolle Substanzen verloren, denn Kunststoff besteht teilweise aus nicht erneuerbaren Rohstoffen, u. a. Erdöl. Derzeit bekannte Prozeduren zur Rückgewinnung der Grundstoffe sind sehr aufwendig.

 

WIE KÖNNEN RESSOURCEN GESCHONT WERDEN?

Das Vorhaben, Ressourcen zu schonen, hat sowohl ökonomisch als auch ökologisch lohnenswerte Ziele. Wenn zukünftig mehr Produkte aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden, fließt weniger Kunststoff für die Energierückgewinnung in die Müllverbrennung und es entstehen weniger CO 2 -Emissionen. Zudem würden weltweit weniger Kunststoffabfälle auf Mülldeponien landen. Aktuell erfolgt das Recycling von Kunststoffen überwiegend mittels mechanischer Verfahren, auch werkstoffliches Recycling genannt. Hierfür werden die Kunststoffabfälle nach Kunststoffart sortiert, gewaschen, eingeschmolzen und zu so genannten Rezyklaten aufbereitet. Diese Rezyklate dienen als Ausgangsstoff für neue Produkte und ersetzen damit Kunststoffe aus Neumaterial. Die chemische Struktur der Kunststoffe bleibt beim mechanischen Recycling erhalten.

 

POLYURETHANE & NACHHALTIGKEIT

Polyurethane helfen, auf nachhaltige Weise Energie zu sparen. Mit ihrer Hilfe können Architekten Gebäude besser dämmen. Dort wird dann weniger Gas, Öl und Strom verbraucht werden. Hier müsste man sonst mehr heizen bzw. kühlen. Dank Polyurethanen können die Automobilhersteller ihren Fahrzeugen mehr Attraktivität verleihen und leichtere Karosserien bauen, sodass die Fahrzeuge weniger Kraftstoff verbrauchen und emissionärmer sind. Mit Polyurethanschaumstoffen isolierte Kühlschränke sorgen für eine längere Haltbarkeit von Lebensmitteln und vermeiden deren Verschwendung. Auch Accessoires wie Taschen, Geldbörsen oder Gürtel kann man aus recycelten Polyurethanen herstellen.

 

Was ist der Global Recycled Standard (GRS)?

Der Global Recycled Standard (GRS) wird von der gemeinnützigen Organisation Textile Exchange verwaltet. WAS IST GRS?

GRS steht für Global Recycled Standard, ein Standard, der das Vorhandensein und die Menge von recyceltem Material in Stoffen überprüft und den Fluss von Rohstoffen von der Quelle bis zum Endprodukt verfolgt. Es handelt sich um einen internationalen, freiwilligen, vollständigen Produktstandard, der Anforderungen für die Zertifizierung von recycelten Inhalten, die Aufbewahrungskette, soziale und ökologische Praktiken sowie chemische Beschränkungen durch Dritte festlegt.

 

WELCHES ZIEL HAT DER GRS?

Der GRS verfolgt das Ziel, den Anteil an recycelten Materialien in einem Produkt zu erhöhen. Der Standard ermöglicht es Unternehmen, den genauen Anteil an recyceltem Material in einem Produkt zu erfassen und durch die Produktionskette weiter zu verfolgen. Der GRS enthält zudem Anforderungen zu den verwendeten Zusatzstoffen bei GRS Produkten sowie Richtlinien zu Umweltmanagement und sozialer Verantwortung im Unternehmen. Die Rückverfolgbarkeit von recycelten Materialien sowie die Transparenz in der Produktionskette geschieht mit Hilfe des übergeordneten Content Claim Standard (CCS). Die Unternehmen, die mit diesem Standard arbeiten, müssen gewährleisten, dass mindestens 20 Prozent des Produkts aus recycelten Materialien besteht. Das GRS Logo hingegen darf nur dann auf einem Endprodukt verwendet werden, wenn das Produkt mindestens zu 50 Prozent aus recycelten Materialien besteht.

Wofür steht LWG?

LWG steht für "Leather Working Group". Die Leather Working Group ist eine gemeinnützige Organisation, die für die weltweit führende Umweltzertifizierung der Lederindustrie verantwortlich ist. Weitergehende Infos findest du in unserem Beitrag dazu.

Was bedeutet LEFA?

LEFA steht für Lederfaser und ist eine ökologisch sinnvolle Lederalternative. Finde mehr darüber in unserem Artikel zu LEFA. 

Symbole in unserem Onlineshop

Um unsere Produkte besser zu kennzeichnen, nutzen wir auf unseren Produktdetailseiten Symbole, um auf bestimmte Zertifizierungen eines Produkts hinzuweisen. Da manche Produkte über viele Zertifikate verfügen, haben wir die Anzahl der angezeigten Symbole auf höchstens 3 pro Produkt begrenzt.